03. Aug. 2020

Wohnmobil oder Wohnwagen mieten

Wohnwagen und Wohnmobile sind teure Güter, deshalb kann es durchaus Sinn machen sich diese zu mieten. Ganz billig wird es leider aber trotzdem nicht. Insbesondere die Coronakriese und der damit einhergehenden Run auf alles was mit Camping und Urlaubsalternative zu tun hat, hat den Camping Hype weiter befeuert. Gefühlt hat sich dies leider auch auf die Mietpreise für Wohnmobil & Co niedergeschlagen.

Vorteil des Mietens

  • Man erhält in der Regel ein relativ neuwertiges Fahrzeug.
  • Kein Problem mit Unterstellung. Wer keinen eigenen Stellplatz hat bezahlt hierfür locker 25,- Euro/ Monat (nicht überdacht) und ab 50,- Euro für einen überdachten Stellplatz.
  • Keine dauerhaften Kosten für Inspektion, Pflege, TÜV, Gasprüfung, Reifen (alle 7 Jahre neu)...
  • Die hohen Anschaffungskosten entfallen.
Kurz gesagt: Nach dem Urlaub ist das Ding einfach wieder weg und man muss sich nicht mehr drum kümmern. Auf jeden Fall also die richtige Variante für alle Einsteiger, die sich noch gar nicht sicher sind ob ein Campingurlaub das Richtige für sie ist.

Preise für Mietfahrzeuge

Die Mietpreise für Wohnmobile und Wohnwagen sind saisonabhängig und richten sich weiter nach Größe und Ausstattung des Fahrzeugs. Zudem können regionale Unterschiede noch eine Rolle spielen, wenn auch eine untergeordnete.

Mietpreise Wohnwagen

Bild: Ein familienfreundlicher Caravan kostet gut 50,- Euro pro Tag.
Ein familienfreundlicher Caravan kostet gut 50,- Euro pro Tag.
Die Mietpreise für Wohnwagen beginnen bei rund 40,- Euro pro Tag, allerdings nicht in der Hauptsaison. In der Hauptsaison können die Preise leicht auf über 60,- Euro steigen. Auch familientaugliche Modelle, mit einer entsprechend hohen Anzahl an Schlafplätzen, werden durchaus noch teurer sein.
Üblicherweise wird zudem noch eine Servicepauschale von ca. 100,- Euro pro Anmietung in Rechnung gestellt.

Vorsicht! Manche Vermieter bitten für Zubehör wie Vorzelt oder Radträger nochmals separat zur Kasse. Hier bitte vorher beim Vermieter explizit nachfragen, denn da kann unter Umständen nochmals ein ganz schönes Sümmchen oben drauf kommen.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß ich einmal für den Fahrradträger 5,- Euro/Tag extra zahlen musste. Bei einer 16-tägigen Mietdauer waren das 80,- Euro zusätzlich, dafür hätte ich mir bei Berger so ein Ding fast kaufen können.

Was beim Wohnwagen stets auch noch zu bedenken ist: Das Zugfahrzeug muss natürlich über eine Anhängerkupplung verfügen. Muss diese erst noch nachgerüstet werden, können nochmals ca. 800,- Euro als einmalige Anschaffung kalkuliert werden. In diesem Fall bitte daran denken gleich den E-Satz mit Dauerplus für den Wohnwagen installieren zu lassen, ansonsten hat man nämlich auf der Fahrt keinen Strom, Licht, Kühlschrank... im Wohnwagen.

Mietpreise Wohnmobile

Bild: Für einen ausgebauten Kastenwagen werden bei einem 14-tägigem Urlaub je nach Saison 1350,- bis 1900,- Euro fällig.
Für einen ausgebauten Kastenwagen werden bei einem 14-tägigem Urlaub je nach Saison 1350,- bis 1900,- Euro fällig.
Bei Wohnmobilen unterscheidet man zwischen den Klassen Kastenwagen, teilintegriertem Wohnmobil, Alkovenmobil und vollintegriertem Wohnmobil. In dieser Reihenfolge steigen nicht nur grob die Anschaffungskosten, sondern folglich auch die Mietpreise.

Die Mietpreise für einen ausgebauten Kastenwagen ‐ Einsteigermodell für 2 Personen ‐ beginnen bei 90,- Euro/ Tag. Dies aber nur in der Nebensaison, welche maximal bis Ende Mai reicht und dann wieder Ende September beginnt. In der Hauptsaison muss etwas tiefer in die Tasche gegriffen und rund 130,- Euro für das selbe Modell auf den Tisch gelegt werden.

Bild: Erheblich teurer, ein eher kleines Wohnmobil mit Alkoven.
Erheblich teurer, ein eher kleines Wohnmobil mit Alkoven.

Noch teurer wird’s beim Familienmobil

Für Familienurlaube ist der Kastenwagen nur eingeschränkt zu empfehlen. Reisen mehrere Kinder oder gar die Oma mit empfiehlt sich ein Alkovenmobil. Diese bieten durch ihr Doppelbett über der Fahrerkabine sowie durch ihre größere Breite bedeutend mehr Raum. Allerdings macht sich dieses Mehr auch im Mietpreis bemerkbar.
Familiengeeignete Alkovenmobile starten in der Regel bei ca, 105,- Euro/ Tag in der Nebensaison und ca. 150,- Euro/ Tag in der Hauptsaison.

Luxusmobil, Stichwort Glamping

Wer sich den Luxus eines besonders glamourösen Wohnmobils leisten möchte, kann sich auch hierfür das entsprechende Gefährt mieten. Man hört ja auf einschlägigen Fernsehsendern immer wieder das ‐ Entschuldigung ‐ etwas doofe Kunstwort Glamping (zusammengesetzt aus Glamour und Camping).
Wer dick auftragen möchte, muss dafür aber auch bezahlen. Die Luxusklasse gibt es ab rund 160,- Euro/ Tag in der Nebensaison und ca. 210,- Euro/ Tag in der Hauptsaison.
Wie immer ist auch hier die Skala nach oben offen. Aber die ganz großen Mobile auf LKW-Basis sind schwer bei den Vermietern zu finden.

Aufpassen bei Nebenkosten

Leider können es sich die meisten Vermieter nicht verkneifen die Hand auf zu halten wo es nur geht. Deshalb sollten noch folgende Punkte im Hinterkopf behalten bzw. nachgefragt und gegebenenfalls mit einkalkuliert werden:
  • Wird eine Servicepauschale fällig (üblicherweise ca. 100,- Euro).
  • Mietextras, oftmals schlagen Dinge wie Vorzelt, Fahrradträger, Kabeltrommel und der Gleichen mit mehreren hundert Euro gehörig zu Buche.
  • Übergabetag und Rückgabetag zählen gewöhnlich als volle Miettage. Am Übergabetag wird das Fahrzeug gepackt, spätestens am Rückgabetag geputzt. Das sind keine Urlaubstage, wird aber auch berechnet.

Fazit

Wer kein eingefleischter Camper ist und nur mal ausprobieren möchte wird ganz klar mieten. Die Auswahl ist groß und es gibt für alle Ansprüche das Richtige. Allerdings muss man auch für einen gemieteten Wohnwagen oder Wohnmobil ganz schön Geld hinlegen. Die Kosten für Campingplatz und Sprit kommen ja auch noch hinzu... und dann hat man im Urlaub noch nichts gegessen.
Auf jeden Fall sollte man nicht blindlings beim Vermieter um die Ecke buchen, sondern Preise vergleichen ‐ hierfür ist das Internet ideal. Einen guten Richtwert über aktuelle Preise ‐ welche sich ja ständig ändern (leider immer nur nach oben), bietet die Seite des ADAC. Diese ist bekanntermaßen seriös und bietet einen guten Überblick über die aktuellen Preise. Gegebenfalls kann das entsprechende Fahrzeug sogar über die Website des ADAC gebucht werden.

Nutzerkommentar (1 Themen)

  26. Nov. 2019 👱💬 Guggy schrieb am

Fahrersitz in Sitzgruppe integriert spart Platz

Ich mag kleine Wohnmobile (so wie oben auf dem Bild). Dadurch, dass Fahrer- und Beifahrersitz nach hinten gedreht werden können um darauf am Tisch zu sitzen spart man enorm viel Platz. Ich würde sagen mindestens einen halben Meter an der Fahrzeuglänge. Früher hatte man am Tisch hinter dem Fahrersitz immer eine Sitzbank (rückwärts). Das ist echt Platzverschwendung, weil dann der Fahrerraum ungenützt bleibt wenn man steht.
Stellplätze sind manchmal je eh ziemlich klein, mit einem möglichst kurzen Wohnmobil tut man sich einfach leichter, vor allem wenn man wie wir nur zu zweit reist.

Ihr Name:

Kommentar:

Optional JPG / PNG hinzufügen:


  13. May. 2020
👽 unknown an ⇨ Guggy #1 ⇒ Fahrersitz in Sitzgruppe integriert spart Platz
Guter Punkt, sehe ich auch so.

Ihr Name:

Kommentar:

Optional JPG / PNG hinzufügen:


Hier können Sie einen Kommentar bzw. Ihre Meinung hinterlassen:
Ihr Name:

Thema:

Kommentar:

Optional JPG / PNG hinzufügen: